Vom Team der NGO vor Ort (RISE) haben wir mit einem gemeinsamen Abendessen im Gartenrestaurant unseres Hotels Abschied genommen. Es wurden jede Menge Fotos gemacht und Kontaktdaten ausgetauscht. Anschließend ging es nochmal auf „Safari“. Im Schutz der Dunkelheit sind wir mit dem Auto ca. 200 Meter vom Hotel in eine dunkle Seitenstraße des Industriegebiets gefahren. Und wir hatten Glück! Wir konnten zwei Hyänen mit dem hellen Schein unserer Taschenlampen „verhaften“ und Fotos machen. Die Hyänen kümmern sich hier um die Entsorgung tierischer Überreste und sind für Menschen ungefährlich – solange man sich bewegt…

Am Montag sind wir aufgebrochen nach Debre Zeyit bzw. Bishoftu (zwei Namen für die selbe Stadt), einer 100.000-Einwohner-Stadt zwischen Adama und Addis Abeba. Die Stadt liegt direkt im Ostafrikanischen Grabenbruch und ist ein zaghaft touristischer Ort wegen der 5 Kraterseen, die den Besuchern ein ornithologisches Paradies bieten. Die Seen sind Bilharziose-frei und werden daher auch für verschiedene Wassersportarten genutzt. Bei einer Seehöhe von 1.920 Metern herrscht eine angenehme Temperatur, die ein üppiges Pflanzenwachstum hervorbringt. Man fühlt sich in ein gigantisches Gartencenter versetzt, das viele unserer beliebten Zimmerpflanzen in Baum- und Strauchhöhe präsentiert. Auch die Schildkröten haben hier beachtliche Ausmaße angenommen.

Unsere Unterkunft liegt direkt am Babogaya-See und wir können bei herrlicher Aussicht die vielen verschiedenen Vögel direkt vor unserer Nase beobachten.

Am Dienstag ist Markttag in Debre Zeyit und wir wollen uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, einen typisch äthiopischen Markt zu besuchen. Bilder erzählen bekanntlich mehr als viele Worte, daher seht selbst, was es dort zu erwerben gab:






Mit dem inzwischen bekannten dreirädrigen Taxi haben wir auch einen Ausflug zum Hora-See gemacht, ein 38 Meter tiefer Kratersee nur wenige Kilometer von unserer Lodge entfernt. Hier haben wir sogar Pelikane beobachten können und die bei Anglern weniger beliebten Kormorane.



Eine Reise mit vielen verschiedenen und vor allem gegensätzlichen Eindrücken geht zu Ende. Die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen hier war auch in unserer Lodge bemerkenswert und es wurden wieder Kontaktdaten ausgetauscht. Mich hat sehr beeindruckt, wie fröhlich und beziehungsorientiert die Menschen hier sind, obwohl (oder weil?) sie materiell nur mit dem Nötigsten ausgestattet sind. Das hat mir wieder bewusst gemacht, dass unser Perfektionismus zwar sehr gute Ergebnisse liefert, auf der anderen Seite aber auch dafür sorgt, dass wir Probleme lösen müssen, die in anderen Gegenden der Erde noch nicht einmal bekannt sind. Ob ich etwas afrikanische Gelassenheit mit in meinen Alltag nehmen kann?
Kraterseen sind doch etwas schönes, oder?
Habt eine sichere Rückreise