Unsere Arbeitswoche in Hadha

Die Woche begann mit einem Missverständnis: Wie am Freitag vereinbart wollten wir die besprochene, fertig gehobelte Holzlieferung am Montag bezahlen als sich herausstellte, dass das Sägewerk die Bretter noch nicht gehobelt hatte, weil wir nicht bezahlt hatten!? Leider war der Verantwortliche mit dem wir „erst die Leistung, dann das Geld“ vereinbart hatten, nicht aufzufinden. Also haben wir nochmals die Auswahl des Holzes vorgenommen, das Zuschneiden verfolgt und Konrad hat beim Hobeln mit angefasst. Nach der Bezahlung wurde vereinbart, dass die Lieferung am Mittwoch mit einem LKW auf die Baustelle erfolgen soll.

Jedes Brett wurde einzeln begutachtet bevor es in den „Warenkorb“ gelegt wird

Wir konnten dann endlich nach Hadha starten und der tapfere Taxifahrer hat uns wieder über die buckelige Piste auf die Baustelle gebracht.

Die folgenden zwei Tage haben wir damit zugebracht, zwei nicht fachmännisch abgebaute Kleiderschränke wieder zusammenzubauen. Das war ein ziemliches Puzzlespiel, zumal einige Elemente zerbrochen waren und auch Verbindungsmittel fehlten. Konrad blieb gar nichts anderes übrig, als mit Leim, Klebeband und Spaxschrauben die Teile wieder einigermaßen verwendbar zu machen. Als die beiden Schränke standen waren wir sehr froh, dass diese doch etwas undankbare Aufgabe erledigt war. So konnten wir uns dann ab Mittwochnachmittag unserer Holzlieferung zuwenden.

Aus dem ausgewählten Vollholz sollen zwei Regale entstehen, die direkt in Wandnischen eingebaut werden. Bevor es losgehen konnte hieß es erst einmal, die richtige Aufteilung festzulegen und dann die Einzelteile zuzuschneiden.

Die Träger für die Böden werden gehobelt und geschliffen

Schließlich ging es an die Endbehandlung der Trägerstücke, die gehobelt, gefast und geschliffen werden mussten. Auf der Veranda wurde indessen geschweißt, um ein Metallgeländer anzufertigen. So haben wir unsere Holzwerkstatt nach innen verlegt, um dem ständigen Lärm des Generators etwas zu entfliehen.

Unsere Indoor-Werkstatt

Am Dienstag haben wir auch die Kinder kennengelernt. Die Ernteferien sind vorüber und die ca. 25 Schüler kommen jeden Morgen fröhlich zur Schule.

Schüler und Lehrer auf der Veranda des Hauptgebäudes
Einführung ins Frisbee-Spiel in der Pause

Die beiden Lehrer freuen sich über unsere Unterstützung und packen gern mit an.

Unterstützung durch einen der Lehrer beim Bau der Regale

Unsere Arbeitswoche haben wir abgeschlossen, indem wir mit Woudineh nach Addis Abeba gefahren sind, um verschiedene Optionen für eine Solaranlage anzuschauen. So konnten wir uns verschiedene Pakete anbieten lassen, je nachdem, wieviel Strom erzeugt werden soll. Es stellte sich ziemlich schnell heraus, dass der Betrieb eines Elektroherdes eine unverhältnismäßig hohe Investition in die Solarausrüstung bedeuten würde, sodass die Kochgelegenheit nun durch einen Gasherd ermöglicht werden soll, was die Stromversorgung mit Solar zu einer finanzierbaren Möglichkeit macht.

Die kommenden anderthalb Wochen werden wir nun in Adama im Hotel übernachten und morgens jeweils zur Baustelle fahren. Gerade abends ist es doch sehr meditativ und überschaubar in Hadha und wir haben das Bedürfnis nach etwas mehr Leben und Verbindung zur Außenwelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert